Wenn man von den Höhepunkten aus Sicht der LG Mauerweg im Jahr 2011 spricht, dann werden sicherlich an erster Stelle die 100MeilenBerlin genannt, die im August ihre erfolgreiche Premiere feierten und 2013 wiederholt werden.

Doch es zeichnet gerade die Berliner Mauerwegläufer aus, dass sie fast in jedem Monat für kleine Lauf-Highlights sorgen, die nicht unbedingt so im Rampenlicht stehen wie der 100-Meilen-Lauf auf dem Mauerweg, der es sogar bis in die Süddeutsche Zeitung schaffte. Da wäre beispielsweise der Nachtlauf zu nennen, den es so bisher nur im Südwesten Deutschlands gab (Nachtlauf von Baiersbronn nach Rastatt von Rudolf Mahlburg, 65 Km, www.laufendhelfen.de) und am 23. Juli zum ersten Mal in ähnlicher Form auf dem Mauerweg stattfand. Eine Besonderheit war der späte Start gegen 22 Uhr und sicherlich auch die Distanz von fast 70 Kilometern. Die Strecke führte vom S-Bahnhof Wannsee bis nach Tegel. Unvergessen bleiben die Begegnungen mit verwunderten Zeitgenossen, die mitten in der Nacht auf Läufer mit Stirnlampen und Warnwesten trafen, aber auch jene Momente des herrlichen Morgengrauens bei Schönwalde. Unbeschreiblich! Und schon steht fest, dass es am   23. Juni 2012 eine Neuauflage dieses Nachtlaufs geben wird.

Eine Erwähnung müssen beim Rückblick 2011 auch der Etappenlauf von Berlin nach Cottbus sowie der Gedenklauf von Hermsdorf zum Brandenburger Tor finden. Letzterer fand am 13. August anlässlich des 50. Jahrestages des Mauerbaus statt. Es war heiß an jenem Tag, kein Hemd blieb trocken. Und auf der Bernauer Straße, kurz nach dem Mauerpark, war kaum ein Durchkommen für die Läufer, denn wir waren an diesem Tag nicht die Einzigen, die an diesen Schicksalstag erinnern wollten. Das Gedenken und Insichgehen fand vor allem während des Laufens statt – jede(r) für sich und auf die eigene Art und Weise. Denn am Zielpunkt, dem Brandenburger Tor, war eine gewisse Form der Gelöstheit zu spüren, wie das Foto oben belegt. Trauer ja, aber auch der Blick nach vorne in eine hoffentlich bessere Welt…

Der Etappenlauf von Berlin nach Cottbus entstand aus einer Idee heraus, die bei einem der monatlichen Lauftreffs entstand. Marcel Heinig, häufiger Besucher der sonntäglichen Zusammenkunft und Extremsportler aus der Lausitz, griff den Vorschlag eines solchen Laufs auch gleich mal auf, organisierte bei der Technischen Uni in Cottbus Duschen und Umkleiden. Der erste Schritt war damit getan, weitere folgten… Gemeinsam mit Rita Stresemann, Andreas Deák und Bianka Angolini wurde die Verpflegung während der zwei Tage organisiert und in die Tat umgesetzt. Und so ging es mit fast 20 Teilnehmern Ende März zunächst von Berlin-Grünau nach Lübben, von dort dann am nächsten Tag durch den Spreewald weiter bis Cottbus. Über 130 Kilometer mit Übernachtung in einer schönen Jugendherberge. Fazit: Wir haben so viel Spaß unterwegs gehabt, dass einer Wiederholung nichts im Wege steht.

Der Höhepunkt im Berliner Ultramarathon-Sportjahr 2011: Die Premiere der 100MeilenBerlin auf dem Mauerweg. Hier Teilnehmer auf den ersten Kilometern nach dem Start im Schatten der East Side Gallery.

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