Der Magredi Mountain Trail (MMT100M) ist seit 2011 die Partnerveranstaltung der 100MeilenBerlin. Beide Wettbewerbe verbindet die Distanz von 100 Meilen, aber ansonsten sind die Läufe grundverschieden. Diese Erfahrung durften gleich mehrere Mauerwegläufer in diesem Jahr bei ihrer ersten Teilnahme am MMT machen. Ein schöner Laufbericht mit einigen Bildern findet sich auf der Webseite von Dr. Ronald Musil, der mittlerweile über jede Menge 100-Meilen-Erfahrung verfügt.

Auch Bill Nickl (links im Bild), der erst kürzlich zur LG Mauerweg gestoßen ist, nahm die italienische 100-Meilen-Herausforderung an. Hier sind seine Eindrücke:

„Nachdem ich im Juli beim Lavaredo Trail schon mal durch den zentralen Teil der Dolomiten gelaufen bin, standen jetzt die südlichen Vorberge der Karnischen Dolomiten auf meinem Laufplan. Es sollte der Höhepunkt meines Laufjahres werden. Der Magredi Mountain Trail geht über 100 Meilen (160,9 km) und beinhaltet ca. 7500 Meter Aufstiege und gleich viele Abstiege und fand dieses Jahr zum zweiten Mal statt. Zur Vorbereitung auf den Trail bin ich mit einigen Berliner Mauerläufern Anfang Oktober bei milden Temperaturen schon mal den halben Burgenwanderweg im Hohen Fläming bei Nacht abgelaufen, was ein tolles Erlebnis war!

Am 11.10. reiste ich dann mit insgesamt sieben Freunden der LG Mauerweg nach Vivaro, das etwa 100 km nördlich von Venedig liegt. Der Lauf startete am Freitag, den 12.10., um 18.00 abends und man hatte 45 Stunden Zeit, um die Strecke zu finishen. Verpflegt wurde man an insgesamt 18 Stationen, davon waren drei Stationen auch mit Liegen ausgerüstet und man konnte sich dort mit heisser Pasta stärken. Die Strecke war sehr anspruchsvoll und abwechslungsreich – viele schmale, ausgesetzte Pfade durch Schluchten und felsiges Gelände, steile Anstiege, nicht enden wollende Waldschotterwege, Flussbette und Almlandschaften. Ausserdem hatten wir auch zwei unbeleuchtete und nasse Tunnesls mit je 1,5 km Länge zu durchqueren, was nicht zu den Highlights des Laufs gehörte, da ich mir dadurch nasse Schuhe einhandelte und meine Fußsohlen dabei arg strapaziert wurden. Für mich war es eine Herausforderung mentaler und physischer Art, zwei Nächte ohne Schlaf in so schwierigem Gelände und bei viel Regen unterwegs zu sein. Motiviert wurden wir immer wieder von den vielen freundlichen Betreuern an den einzelnen Stationen. Auf den letzten zehn Kilometern durfte ich sogar die wärmende Herbstsonne geniessen und kam dann glücklich in 41:07 Stunden ins Ziel.

Der Sieger kam aus Italien und benötigte 21:40. Von den ca. 80 gestarteten Teilnehmern erreichten 48 das Ziel in Vivaro. Jeder Läufer erhielt dann noch eine Finisherweste, einen Rucksack und Ärmlinge als Anerkennung überreicht.

Mein Fazit:

Ich glaube, dass  für mich diese Streckenlängen schon die Ausnahme bleiben werden. Meine Lieblingsstrecke sind eher die 100 Kilometer. Aber wer weiß, was noch alles kommt. Die Grenzen sind immer in Bewegung.“