Der Ultraläufer Hartmut Kohn organisierte Mitte Februar einen Lauf von Dresden nach Prag. Insgesamt über 197 Kilometer und gleichzeitig eine Aktion gegen Blutkrebs. Mit dabei war auch Mauerwegläufer Bernd Kutz. Hier ist sein Bericht…

„Sächsische Läufer und ich von der LG Mauerweg Berlin setzten eine Tradition fort und starteten am 17. Februar 2015 zum 4. Mal den Ultralauf Dresden-Prag. Ziel war es, mit dem Lauf Spenden für die DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) zu sammeln. Mit Stammzellspenden können die Heilungschancen von an Blutkrebs erkrankten Menschen verbessert werden.

Am 16. Februar ging es für mich am späten Nachmittag mit dem Fernbus nach Dresden. Da ich immer noch Achillessehnen-Probleme hatte, organisierte Hartmut Kohn noch einen Termin bei ars medica – Ute Teuber. Dort war eine Behandlung meiner Triggerpunkte (Muskelverhärtungen) und Taping angesagt. Super Behandlung, denn ab diesem Zeitpunkt hatte ich keinen Schmerzen mehr. Eine Bezahlung vor dem Lauf wollte Ute auch nicht. Begründung: „Sonst hilft es nicht!“

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Die erste Etappe begann am 17. Februar morgens um 6:15 Uhr in Dresden an der Elbe am Theaterkahn/Kahnaletto. Hartmut ist dort einer der Spitzen-Köche! Wir starteten mit 18 Läufern (+ 2 Fahrradbegleiter) auf dem Elberadweg flussaufwärts über Pirna, Bad Schandau, Decin nach Ústí nad Labem. An den einzelnen Verpflegungspunkten verließen uns einige Läufer – dies war so geplant. Das Wetter war mit Sonne und einem „angenehmen Gegenwind“ gekennzeichnet. Ab Decin waren die ursprünglich 9 Läufer, welche diese gesamte Strecke laufen wollten, weiter unterwegs. Nach 93 km gegen 19:15 Uhr erreichten wir unser Tagesziel Ústí nad Labem. Nach einem guten Essen und einer Massage von Mitarbeiterinnen der Physiopraxis Dresden-West, rief mein Bett gegen 23:30 Uhr zur Nachtruhe.

Zur zweiten Etappe liefen um 06:15 Uhr 8 Läufer in Richtung Prag! Die ersten 6 Kilometer waren für mich eine enorme Herausforderung, bis mein Unterbewusstsein es verstanden hatte: Der Typ hört nicht auf! Die Strecke führte wieder flussaufwärts entlang von Elbe und Moldau durch die Orte Litomerice und Melnik, gelaufen wurde auch auf Landstraßen.

Auf den letzten 30 Kilometer waren noch 2 Gruppen unterwegs. Ich wurde abwechselnd durch Läufer unterstützt, vielen Dank in diesem Zusammenhang an Ulf, Peter, Harry und Thommy. Und Peter achtete dabei immer genau darauf, dass ich die letzten Kilometer nicht überzog: „Bernd, Du läufst wieder schneller als 6:30 pro Minute!“

15 Kilometer vor dem Ziel fiel dann das Navi aus! Wir konnten aber mit dem Serviceteam (2 Begleitfahrzeuge, sehr gute Verpflegung und immer einen guten Spruch zur Motivation) und mit Hilfe meines Trackers (Racemap) wieder in die richtige Richtung finden. Dadurch sind es bei mir auch ein paar mehr Kilometer geworden – insgesamt 201 Km.

Ab dem letzen Verpflegungspunkt sind wir dann als Team von 5 Läufern in Prag angekommen. Im Ziel war ein Transparent gespannt und es erwarteten uns die Begleiter, Freunde, natürlich auch meine liebe Frau Linda. Am späten Abend gab es noch ein gemeinsames Essen und an der Bar haben wir diese erfolgreichen Tage für uns ausklingen lassen.

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Am Donnerstag nach dem Frühstück hatten wir noch die Möglichkeit für gemeinsame Fotos, Besuch der Running Mal auf den Spuren der tschechischen Lauflegende Emil Zatopek. Fazit: Dieser Lauf war für mich etwas Besonderes! Vor allem wegen des guten Zwecks für die DKMS, aber auch sportlich, weil es mir gelang, einen anständigen „Doppeldecker“ hinzulegen.

Zum Schluss vielen Dank an alle Läufer und Begleiter! Nur durch Euch ist das Ganze ein Ultralauf-Erlebnis geworden!“

(LGM-Läufer Bernd Kutz)

P.S.: „Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft!“ (Emil Zatopek)