Gelaufen ist John Kupferschmidt ja bereits einige Marathons – aber selbst ausgerichtet hatte er bisher noch keinen. Gestern, am Sonntag, hat sich das geändert. Hier Johns Bericht von seinem „ersten Marathon“:

„Vorneweg, einen herzlichen Dank an Christiane, meine Frau, die mir bei der Vorbereitung (einkaufen, Suppe kochen, Waffeln backen) und sonst bei allem geholfen hat. Danke an Nina. die die Urkunden vorbereitet hat, Olaf und Ninas Papa, die sich um die vier VPs und den Gepäcktransport gekümmert haben.

Start war am Sonntag, den 3. Mai 2015, morgens 9.00 Uhr. Die Vorbereitungen haben schon viel früher angefangen. Anfang des Jahres habe ich gesagt, ich richte im Rahmen meiner Laufgruppe einen Marathon aus. Das war leichter gesagt als getan, der Termin war schnell gefunden, er stand auch lange im Netz. Die Anmeldungen ließen auf sich warten, erst eins, zwei, dann noch mal zwei. Ich habe schon über eine Absage nachgedacht, aber dann kamen noch mal drei, vier so dass es langsam auf 10 zuging, und in den letzten 14 Tagen ging es hoch auf 26 Anmeldungen.

Meine Frau und ich haben uns Gedanken darüber gemacht, was wollen wir zu essen und trinken bei den Verpflegungen anbieten. Nachdem wir das fertig hatten, ging es am Samstag zum Einkaufen. Wasser, Cola, Eistee, Apfelschorle, Kartoffelsuppe und frische Waffeln sollten es sein. Nüsse, Wurst, Käse, Brot und Salzgurken. Zuhause angekommen, gingen die Vorbereitungen in die erste Phase. Suppe kochen, Waffeln backen und alles andere kleinschneiden und eintuppern.

Der Marathon sollte von Köpenick nach Spandau gehen, darum bin ich um 7.30 Uhr – nach dem Auto packen – losgefahren, schnell noch eine Läuferin aus Spandau eingesammelt und los ging es Richtung S-Bahnhof Köpenick. 8.30 Uhr waren die ersten da, Begrüßung und Startgeld, Umziehen, Gepäck verstauen, Anmeldeliste kontrolliert: Es fehlen noch welche. Eine Absage noch über E-Mail. Einer kommt ein paar Minuten später, der andere, keiner weiß es. Also noch mal allgemeine Begrüßung und ein paar Worte von meiner Seite. 9.15 Uhr Start, lockeres Loslaufen, schnell haben sich die Läufer eingereiht, die vorne weg, das Mittelfeld, die Nachhut.

Marathon mit John

Hier ein paar Infos: Der Marathon war ein Gruppenlauf, das Tempo auf 7.30 pro km angesetzt. Angemeldet haben sich Läufer, die unter 6.00 Minuten laufen, andere, die ihren ersten Marathon laufen und auch welche, die einfach einen lockeren Marathon laufen wollen. Und alle haben versucht, sich an das Tempo zu halten – und um den Rest musste ich mich kümmern. Was auf Dauer nicht so einfach war.

Als wir uns langsam in das Tempo eingelaufen hatten, ging es locker bis zum ersten VP, vorbei am Rathaus Köpenick, der kleinsten Brauerei Deutschlands über die Schnellerstraße zum Treptower Park. Die Nachhut mit leichtem Abstand. Nach VP 1 durch den Treptower Park, vorbei an den Treptowers und den Käsemännern (Molekularman) über die Köpenickerstraße in Richtung des zweiten VP.

Hier angekommen, teilte mir ein Läufer mit, dass er bei der Nachhut bleibt und mit der weiterläuft, ich bräuchte mich um die nicht kümmern. Also haben wir in Ruhe unsere Kartoffelsuppe gegessen und die Nachhut ist schon vorgelaufen. Als wir dann weiterliefen, war die Frage, wann holen wir die Nachhut ein, und das Tempo ging immer mehr hoch, sodass ich die Gruppe nicht mehr bremsen konnte. Erst als die Nachhut eingeholt wurde, ging das Tempo zurück, sodass wir locker in Richtung dritter VP laufen konnten. Vorbei am Engelbecken, der Fischerinsel, des Alexanderplatz, durch viele Touristengruppen, der Museumsinsel, den Reichtag, der Schwangeren Auster (allgemeine Pipipause) und den Schloss Bellevue immer entlang der Spree zu VP 3.

Die Nachhut lief wieder vor uns los, diesmal habe ich sie weiter vorlaufen lassen und so den Abstand größer werden lassen und ich habe mehrere Gehpausen mit eingebaut, sodass wir alle ziemlich gleich beim vierten VP eintrafen. Immer entlang der Spree, vorbei an einen Verklappungsbau  (hier wurden in den 20-30er Jahren der Müll aus Berlin in Schiffe verladen und über Wasser ins Umland verfrachtet), dem Kraftwerk Charlottenburg mit seiner unter Denkmalschutz stehenden Fassade, dem Schloss Charlottenburg und der Charlottenburger Schleuse zum vierten VP.

An VP 4 haben wir uns nicht lange aufgehalten, und schnell das letzte Teilstück in Anlauf genommen. Weg von der Spree, Richtung Havel vorbei an der Polizeischule Ruhleben, über die Schulenburgbrücke, runter ans Havelufer – von da an waren einige Läufer nicht mehr zu halten, das Ziel war zu nah.

Im Ziel angekommen, war für alle die Freude groß, bei ca. 20 Grad und einer hohen Luftfeuchtigkeit einen lockeren Marathon in der Gruppe gelaufen zu sein! 26 waren gemeldet, 24 sind gestartet, 22 ins Ziel gekommen, darunter 3 Läuferinnen die ihren ersten Marathon liefen! Herzlichen Glückwunsch!!!

Im Ziel wartete Christiane mit Eis für alle, Olaf hat unterwegs noch kaltes Bier geholt, und die Verpflegung ist auch noch in Anspruch genommen worden.

Mein persönliches Fazit:

Auch wenn der Lauf für mich sehr anstrengend war, eine Gruppe mit so vielen unterschiedlichen Läufern zu leiten, war der Lauf einfach toll. Die Vorbereitungen mit meiner Frau und die Verpflegung haben super geklappt. Noch mal Danke!!

Die Läufer haben sich wohlgefühlt. Unterwegs wurde ich schon gefragt, ob es sich um eine einmalige Sache handelt oder ob es eine Wiederholung gibt. Im Ziel immer wieder ein „Danke“ von allen. JA!!!! Ich werde weitere Marathons dieser Art durchführen.

Danke!

Gruß, John“