Als erster Mauerwegläufer war Mathias De Prest am 5. März über die 50 Kilometer ins Ziel gekommen. Unter vier Stunden wollte der schnelle Belgier bleiben. Das meisterte er mit Bravour, die Uhr blieb für ihn bei 3:47:40 Stunden stehen. Das nächste Ziel hat er uns schon im Vorhinein verraten: Demnächst soll die 3-Stunden-Marke beim Marathon fallen…

„Eigentlich bin ich vorsichtig und behalte meine Laufziele für mich. Nach der DM 50 km hat ein liebes Vereinsmitglied aber gesagt, dass ich sie wohl reinlegen wollte: morgens noch sagen ,mal sehen, was geht, so besonders fühle ich mich nicht‘, und dann eine Zielzeit von 3:47:40 raushauen. Sie hat natürlich Recht. Ich wollte mir vor allem selbst den Druck nehmen. Es war mein erster Ultrawettkampf auf Zeit und irgendwie ist das dann doch ganz anders als Marathon. Bei der Balatonumrundung, beim MMT und beim Röntgenlauf in den letzten Jahren ging es doch eher ums Ankommen und in 2015 war verletzungsbedingt nicht ein einziger Ultralauf dabei.

Ich trainiere gerade für den Hamburg-Marathon und habe bei meinen langen Läufen immer wieder mal ein paar Kilometer rangehängt, damit ich die 50 km auch schaffe. Mein Ziel war es, unter 4 Stunden zu laufen, aber das Wichtigste war, daraus eine schöne, harte Trainingseinheit für den Marathon zu machen. Und das war es. Nach dem Start war ich in einer Gruppe, die etwas schneller lief, als ich laufen wollte, aber in einer Gruppe geht ja immer etwas mehr. Ich wusste, das halte ich auch 25 Kilometer durch und dann sehen wir mal weiter. Dann kamen 10 ganz harte Kilometer. Irgendwie weiß man schon, dass man die noch schafft, aber man weiß auch, dass danach noch mal 15 Kilometer kommen. Und dann haben meine lieben Vereinskollegen mir sehr gut geholfen. Beim Überrunden konnten wir uns gegenseitig anfeuern und das hat immer noch mal einen Schub gegeben. Auch beim VP und an der Strecke wurde angefeuert und inzwischen waren auch meine Frau und meine Kinder angekommen, das hilft immer.

Ab 35 Kilometer habe ich mir dann immer wieder ausgerechnet, wieviel Tempo ich rausnehmen konnte, damit ich doch noch unter 4 Stunden ins Ziel komme. Irgendwie hat das mich sehr beruhigt und habe ich das Tempo halten können. Dass die Rundenzeiten so gleichmäßig waren, habe ich dann erst nach dem Finish entdeckt. Es war wirklich sehr schön, wie ich meine Freude nachher auch teilen konnte. So habe ich mich danach auch gefreut über das Finish von vielen anderen Vereinskameraden.

Am nächsten Tag hat sich dann wirklich gezeigt, dass das Training bis jetzt gestimmt hat. Ich wollte wirklich nicht, aber die Kinder haben mich zur BT-Meile am kleinen Wannsee geschleppt. Mira und Jana haben da sogar die Altersklassenwertung (U10 und U12) gewonnen. Da hat die LG Mauerweg also richtig abgeräumt.

Ich konnte im Tempo vom Vortag die 8,3 Kilometer auslaufen.  Wenn man bedenkt, dass ich nach meinen ersten Marathons immer ein paar Tage kaum gehen konnte, lässt sich das Beste erhoffen. Ich verrate also jetzt mal, dass es mein Ziel ist, im Jahr 2016 einen Marathon unter 3 Stunden zu laufen. Jetzt weiß ich nämlich, dass wir uns auch zusammen freuen können, wenn es klappt und dass es nicht unbedingt heißt, dass ich dadurch jetzt mehr Druck spüren muss.“

Text: Mathias De Prest