Wofür eine gute läuferische Grundlage gut ist, zeigt Haralds erfolgreiches Finish beim Schneewittchentrail – ein anspruchsvolles Laufevent, das „eigentlich“ eine bessere Vorbereitung erfordert als wenige Trainingsläufe mit maximal 25 Kilometern Länge, wie er schreibt. Hier sein Bericht:

Auch die Einladung kam per Postkarte. 🙂

„Am vergangenen Wochenende waren wir in Alfeld, dort veranstaltet Michael Neumann tolle Trailläufe. Da es sich um einen Einladungslauf handelt, muss man sich bewerben – und zwar so wie früher: mit Postkarte. Alleine das fand ich schon interessant genug, um mich ernsthaft mit dem Lauf zu befassen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wir haben uns beworben und wurden eingeladen zu einem Rundumsorglospaket. Nur laufen muss man selbst, und das ist dann auch der Haken an der ganzen Sache.

Matsch, nichts als Matsch…

Denn die Strecken sind schwer, richtig schwer. Rund 2500 Höhenmeter in der norddeutschen Tiefebene. Was einen erwartet, ist dann klar: Es wird nicht ein Kilometer am Stück flach gelaufen, und schon gar nicht auf Asphalt.

Beste Voraussetzungen für einen, der eh schon schwer ins Jahr gekommen ist, und dann noch durch eine Grippe vier Wochen ausgefallen ist. Mein längster Lauf war in diesem Jahr 25 Kilometer lang.

… da hielt sich auch der Spaß bei Nina in Grenzen.

Beim Schneewittchentrail war ich für 53 km angemeldet. Das sind dann zwei Runden, wobei bei der ersten Runde 30 Kilometer zu absolvieren sind. Der Plan war erstmal, diese erste Runde zu laufen und dann zu entscheiden, wie es weitergeht.

Riskant, denn ich glaube, der Mensch ist von Hause aus faul, und ich besonders. Aber manchmal hilft ja auch so ein Zwischenziel. Und die positiven Seiten sehen, z. B. meine gute athletische Verfassung, und mein Laufvermögen bei Bergabpassagen.

Als wir am frühen Freitagabend im Hotel zur Eule eintrafen, wurden wir von Susanne und Michael herzlich empfangen. Wir mussten uns tatsächlich um gar nichts kümmern. Mario, der Streckenchef, hat uns in unsere Ferienwohnung begleitet und uns dann mit seinem Auto ins Hotel gebracht, um uns nach dem Briefing und Abendessen wieder in die Ferienwohnung zu fahren. Dafür gibt’s schon mal die Höchstmarke von Symphatiepunkten.  Samstagmorgen ging es nach einem tollen Frühstück im Hotel pünktlich um 8te los. Übrigens war der ganze Lauf mit allem Drumherum für einen ganz schmalen Taler zu haben, auch da gibt’s Höchstpunktzahl.

Der Lauf selbst war bestens markiert, und wenn ich das schreibe, ist das so, weil ich was davon verstehe. Die Verpflegung ließ keine Wünsche offen. Für den Schlamm, der uns dann auch bei Bergabpassagen zum Gehen zwang, und für meinen unzureichenden Trainingszustand kann der der Veranstalter ja nichts. Mitunter kam mir das Wort „Wand“ in den Sinn, wenn ich manche Anstiege sah, die dann im

Der Lohn für die schwere Arbeit: eine tolle Urkunde auf Folie!

Laufe der Zeit doch sehr kräftezehrend waren. Nichtsdestotrotz, die Strecke war wirklich richtig toll und richtig Trail. Es war auch die richtige Entscheidung, von Anfang an mit Stöcken zu laufen. So konnte ich mein Laufdefizit bergauf wenigstens ein bisschen mit dem Oberkörper ausgleichen. Und der Magen, mein empfindlicher Magen, hat mich diesmal nicht im Stich gelassen. Beim letzten VP konnte ich noch Wurst vom Rost und Bier genießen. Tolles Gefühl!

Fazit, selten so einen tollen Lauf erleben dürfen, und mein Dank gilt zuallererst Nina, die mich wieder einmal über die Strecke geschleppt, gebremst und

Auch die Apfel-Medaille gefällt mir sehr.

motiviert und mich lange Zeit ertragen hat. Auch Olaf, ohne ihn wäre dabei vieles anders, und Anna, die konsequent mit uns Athleten arbeitet, Oliver Stoll, weil in seinem Buch steht, wie man finishen kann,  Chrissi und Franzi, weil ich sie bei jedem VP getroffen habe und sie immer so fröhlich und positiv waren. Und vor allen Dingen den Veranstaltern und Helfern: danke, tolle Sache, und wir kommen sicher gerne wieder.“

Text und Fotos: Harald Reiff

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