Schülerinnen und Schüler aus Berlin und Brandenburg stellten am 8. November 2013 bei der zweiten Auflage der Schüler-MauerwegTour ihr Wissen über die Berliner Mauer und die Teilung Deutschlands erneut auf die Probe. Die jungen Leute liefen auf zwei fast acht Kilometer langen Strecken zur Gedenkstätte der Berliner Mauer an der Bernauer Straße. Dabei beantworteten sie an jeweils sechs Checkpoints Fragen zur jüngsten deutschen Geschichte im 24. Jahr nach dem friedlichen Fall der Mauer. Nicht die sportliche Leistung stand im Vordergrund, sondern Wissen führte zum Erfolg. Insgesamt acht Teams, darunter zwei aus Brandenburg, starteten in Reinickendorf und in Kreuzberg:
- die Katholischen Schule Salvator
- das Askanische Gymnasium
- B-Traven-Oberschule
- die Privatschule Villa Elisabeth (Wildau)
- die Ludwig-Witthöff-Oberschule (Wildau)
Begleitet wurden sie dabei von ihren Lehrern und Helfern der Langstrecken-Laufgemeinschaft (LG) Mauerweg Berlin e.V. Auf der Abschlussveranstaltung sagte Monique Sahan von der LG Mauerweg: „Ganz besonders freuen wir uns über die großartige Unterstützung durch die Schülerinnen und Schüler der Euro Akademie Berlin, die mit uns gemeinsam die Fragebögen erstellten und die Checkpoints betreuten.“ Sie hatte das Projekt gemeinsam mit Ralf Leuschner-Stryczynski entwickelt und umgesetzt. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, die Stiftung Berliner Mauer und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur unterstützten als Kooperationspartner die Veranstaltung. Die Schirmherrschaft übernahm, wie im Jahr zuvor, der Ehrenvorsitzende der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Reiner Eppelmann. Im Ziel im Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer wurden alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgezeichnet.
Wie wichtig Demokratie und Meinungsfreiheit sind, verdeutlichte Axel Klausmeier, Vorstand der Gedenkstätte Berliner Mauer. Besonders vor dem aktuellen Hintergrund der Demokratiebestrebungen des Syrischen Volkes, welche aktuell in einem blutigen Bürgerkrieg ausarten, hob Klausmeier hervor: „Während der friedlichen Revolution in der DDR ist kein einziger Schuss gefallen und es war kein Toter zu beklagen.“
Die Schülerinnen und Schüler waren sichtlich ergriffen als sie erfuhren, dass junge Menschen wie sie, nur weil sie damals Punk-Musik hörten oder sich die Haare bunt färbten, also selbstbestimmt leben wollten, in der DDR weggesperrt wurden. Still wurde es im Saal, als die Jugendlichen den Dokumentarfilm „Eingemauert“ sahen, der eindrücklich die perfiden und menschenverachtenden Details der DDR-Grenzanlagen zeigte.
Im Gedenken an den 8. und 9. November erinnerte Dr. Klausmeier nicht nur an das freudige Ereignis, sondern auch an die Schrecken und das Leid vieler Menschen, die durch die Reichsprogromnacht von 1938 vor 75 Jahren ausgelöst wurden. „Ich kenne keine vergleichbare Veranstaltung, in der Geschichte und Sport auf diese Weise verbunden werden“, dankte Klausmeier anerkennend den Initiatoren der LG Mauerweg.
„Es war eine großartige Veranstaltung“, schrieb eine Lehrerin in einer E-Mail. Die Schüler seien sehr engagiert und begeistert gewesen. Beim anschließenden Besuch der Gedenkstätte habe auch der schwierigste Schüler Fragen über Fragen gestellt und mindestens 100 Fotos gemacht.