Insgesamt fünf Mauerwegläufer*innen (auf dem Bild v.l.n.r: Jörn Künstner, Sascha Dehling, Kristin Drechsler, Nina Blisse, Tobias Langer, mit Supporter Harald Reiff) starteten am 1. April 2023 über die 100km rund um den Hardtsee in Ubstadt-Weiher– hier der Bericht der beiden Supporter Matze Weiser und Harald Reiff:

Organisation und Vorbereitungen

von Matthias Weiser

Meine Vorbereitung für diese Meisterschaft begann Ende letzten Jahres. In der von Steffen Bruntsch und Jörn Künstner initiierten Arbeitsgruppe hatte ich mich mit Anja Kirchner als Verantwortliche gemeldet. Wir zeigten uns zuständig für die Kontaktaufnahme aller uns gemeldeten interessierten Teilnehmer*innen für die Meisterschaft Anfang April. Je nach Wunsch organisierten wir die Unterkunft und Anreise in den Südwesten Deutschlands.

Zunächst galt es für mich Übernachtungsmöglichkeiten zu recherchieren. Ich entschied mich für das Gasthaus Ritter und reservierte vier Doppelzimmer. Um nicht nur vorab etwas mit dem 100km-Event zu tun zu haben, sondern vor Ort zu sein, erklärte ich mich außerdem bereit, mit dem Vereinsauto Equipment zu transportieren und vor Ort Shuttle-Fahrten durchzuführen. Dazu war eine Absprache mit Andreas Pfeiffer nötig, da das Fahrzeug auch für den Lauftreff genutzt wird. Die Verfügbarkeit war schnell geklärt. Ende Februar hat sich auch Harald Reiff als Helfer bei mir gemeldet. So konnten wir uns nicht nur die 600km lange Autofahrt, sondern auch die Betreuung von möglichst vielen Teilnehmer*innen aufteilen.

Vorfreude und Spannung wachsen…
Nicht nur für Getränke musste gesorgt werden… Matze und Anja hatten im Vorfeld viel zu planen!

Raceday, Ubstadt – Weiher Deutsche Meisterschaft im Straßenlauf 01.04.2023

von Harald Reiff

Am Vortag hatten wir uns noch dazu entschlossen, unser Supporterzelt trotz heftigem Wind aufzubauen. Matze und ich haben anschließend unseren Verein bei der DUV-Mitgliederversammlung vertreten. Bei den zahlreichen Ehrungen nahm Matze für den 6. Platz in der Ultramarathonbundesliga für das Jahr 2022 die Urkunde und den dazugehörigen Geldpreis entgegen. Bei einem gemeinsamen Abendessen ließen wir den Tag ausklingen.

Der Wecker klingelte recht früh, um 5:20 Uhr musste ich das ziemlich komfortable Bett im Serways Hotel verlassen, der Wetterbericht sagte nichts Gutes voraus, wobei in der Vorhersage der Regen nicht mehr so ausgiebig vorausgesagt wurde. Dennoch war ich von Fuß bis Kopf in Gore Tex gekleidet.

Vom Parkplatz bis zur Verpflegungszone waren es etwa 800 Meter, die wir alle gemeinsam mit dem ganzen Equipment zurücklegen mussten. Unterwegs war an den Klapptischen schon der Winddruck zu spüren.

Schnell war alles aufgebaut, unsere Läuferinnen und Läufer legten ihre Wechselkleidung jeweils in eine eigene Box ab, so dass wir, wenn dann Umziehen nötig wird, schnell die Kleidung zuordnen können.

Vor dem Start wurde die deutsche Nationalhymne gesungen, dann ging alles ziemlich schnell und das Feld lief die erste von 20 Runden. Matze meldete sich zum Frühstück ab und ich organisierte heißes Wasser. Die LSG Weiher hat diesen Wettkampf ganz hervorragend organisiert, alle Beteiligten waren äußerst nett, kompetent und hilfsbereit. Unser Zelt kam gleich gut an, weil es einsam und alleine am Freitagabend an der Strecke stand. Andere Teams hatten teilweise große Schwierigkeiten ihre Pavillons zu sichern, sodass sie dem mitunter heftigen Wind standhielten.

Das Rennen begann sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen turbulent, wie so oft wird im Marathonrenntempo losgelaufen. Es hat sich aber auch diesmal wieder gezeigt, dass diejenigen, die konstant laufen, automatisch nach vorne kommen.

Sascha war in einer guten Gruppe unterwegs, die Läufer dieser Gruppe waren uns teilweise bekannt, so dass bei optimalem Verlauf schon die Chance bestand, dass Sascha da mitlaufen kann und eben im Gegenwind Körner spart.

Tobias hatte leider keine Gruppe, er lief aber zunächst konstant sein geplantes Tempo.

Jörns Strategie war, so lange wie möglich mit Nina ein Tandem zu bilden. Das war nach einiger Zeit nicht mehr möglich, der Abstand von zeitweise 3 min war nicht wettzumachen.

Kristin lief von Beginn an im Schnitt sehr gute Runden, immer kontrolliert, und mit zunehmender Dauer auch immer mehr positiv gestimmt. Es war der erste 100er und da geht man schon mit Respekt an die Sache.

Nina ging die Anfangsrunden etwas schnell an, der Hinweis auf das Tempo kam von mir dann in Runde 5 oder 6. Dann pendelte sich das Tempo knapp unter 28 min pro Runde ein.

Kristin im Flow…
Jörn sieht wie immer locker aus…
Tobias im Ziel!
Geschafft – der erste 100er von Kristin!

Diee Gruppe, in der sich Sascha befand, flog dann bereits vor km 50 auseinander, er war dann alleine unterwegs, die Durchgangszeit von 3:55 auf 50 km war im Plan.

Tobias ist sein Tempo bis Runde 9 stabil gelaufen und mit 4:05 bei 50 km durch.

Jörn hatte sich ein wenig aufgerieben, die 50 km-Zeit von 4:47h war angesichts der Verhältnisse sehr gut. Wir besprachen uns kurz nach km 50 und Jörn lief anschließend dosierter und ohne ins Risiko zu gehen weiter.

Kristin lief die 50 km in sehr guten 5.27, aß und trank gut und hinterließ insgesamt einen Eindruck, bei dem sich keine Sorgen machen musste.

Nina unbeirrt auf dem Weg zum AK-Sieg…

Ninas Durchgangszeit war mit 4:41 so wie bei Trainingsläufen auf dem Tempelhofer Feld, diese waren allerdings bei 50 bzw 60 km zu Ende gewesen, allerdings bei ähnlichen Bedingungen was sicher kein Nachteil war, Restzweifel blieben dennoch, vor allem, weil sie sich zu dem Zeitpunkt nicht so gut fühlte.

Überhaupt Bedingungen, die waren sicher auch ein Faktor für unseren tollen Teamspirit. Ich kann jeden verstehen, der Rundenläufe nicht so toll findet. Aber der Erlebnisfaktor als Team ist deutlich höher, was im Endeffekt solche Veranstaltungen besonders macht

Als Supporter-Tandem hat man einerseits Zeit, um auch mal mit anderen einen Kaffee zu trinken, andererseits muss man den Rennverlauf auf dem Radar haben. Matze hat in der zweiten Rennhälfte sehr viel gerechnet, kalkuliert und analysiert, so dass wir jederzeit im Bild waren, was Zeiten und Platzierungen unserer Athletinnen und Athleten angeht.

Ab Runde 14 war dann bei Sascha so ein wenig die Luft raus, am Ende stand ein gutes Finish mit 9:06:59 und Platz 4 in der Altersklasse.

Tobias hatte leider das Pech, dass es von Runde 13 bis 16 nicht mehr gut lief, zum Schluss konnte er nochmals beschleunigen, es reichte im Ziel mit 8:49:14 zu einem 4. Platz in der Altersklasse, weniger als 2 Minuten Abstand auf Bronze.

Jörn lief gewohnt souverän zu Ende und belegte 10:37:26 einen guten Rang 6 in der Altersklasse.

Das Männerteam konnte insgesamt den 6. Platz erreichen.

Kristin lief ihr erstes 100 km Rennen mit 11:37:14 sehr solide zu Ende und wurde in der Altersklasse mit der Bronzemedaille belohnt!

Dank sehr gleichmäßig absolvierten Runden lief Nina in der letzten Runde auf Platz 1 und gewann mit 9:32:04 die Goldmedaille in der Altersklasse.

Strahlende AK-Siegerin Nina
Kristin bei ihrem ersten 100er AK-Dritte!

Nach einer sehr schönen Siegerehrung feierten wir die guten Leistungen unseres Teams bei einem guten Essen und ließen den Tag Revue passieren.

Für mich war es vor allem deshalb ein tolles Erlebnis, weil wir uns alle unterstützt und ein Team gebildet haben. Herzlichen Glückwunsch allen Finishern und vielen Dank an meinen Tandempartner Matze!

Geschafft, aber glücklich: ein tolles Team!

Gesamtergebnisse hier abrufbar:

https://my.raceresult.com/215547/results

Texte: Matthias Weiser und Harald Reiff, Fotos: Matthias Weiser, Harald Reiff, Kristin Drechsler

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