Ein Bericht von Nicole Linke

Am 06.04.2024 fand sich eine kleine, aber sehr feine Truppe der LG Mauerweg um 09:00 Uhr früh, um gemeinsam in Richtung Mörfelden-Walldorf zu starten. In dieser kleinen Stadt Nähe Frankfurt am Main wurden am darauffolgenden Tag die Deutschen Meisterschaften im 6-Stunden-Lauf ausgetragen und die LGM war mit 7 Mitgliedern angemeldet.

In Mörfelden angekommen hatten wir noch etwas Zeit, bis wir uns alle am Abend zum gemeinsamen Essen beim Italiener trafen. Nachdem ich mich etwas im Hotelzimmer gedehnt und meine Sachen für den Wettkampftag sortiert hatte, beschloss ich ein wenig die Gegend zu erkunden und traf Anja, die das Gleiche vorhatte. Wir zogen zusammen los und schauten uns die Stadt an. Der Muskelkater in meinen Beinen machte mich etwas nervös und ich stellte mich mental darauf ein, schon am Start schwere Beine zu haben. Das ausgiebige Krafttraining am Mittwoch war wohl keine gute Idee …

Ein netter Abend zusammen und gemeinsame Anreise zum Wettkampf

Da der Italiener ca. 20 Minuten Autofahrt vom Hotel entfernt lag, machten wir uns alle gemeinsam auf den Weg zum gemeinsamen Essen. Inzwischen war auch Matthias eingetroffen, der aus Belgien anreiste und Oliver – unser LGM Mitglied aus Frankfurt. Allerdings erschwerte die wohlbekannte Zuverlässigkeit einer großen Bahngesellschaft die Anreise von Kristin erheblich, sodass sie erst mit einigen Stunden Verspätung ankam. Glücklicherweise allerdings noch rechtzeitig genug, um sich noch zu uns zu gesellen, bevor wir alle gemeinsam wieder zum Hotel aufbrachen.

Am Sonntagmorgen traf dann auch Johannes ein, und so waren alle angemeldeten LGM-Mitglieder auch tatsächlich startbereit. Dank Jörn, der den Ablauf des Hin- und Herfahrens bestens organisierte, machten wir uns nach dem Frühstück gemeinsam auf den Weg zum Stadion Mörfelden, holten die Startnummern ab und warteten mehr oder weniger geduldig auf den Start. Für etwas Verwirrung sorgte die unglückliche Markierung des Start- und Zielbereiches, denn es wurde keineswegs am “Start/Ziel“ – Banner gestartet, sondern einige Meter davor – direkt am LGM Pavillon. Nach einigen Erläuterungen hatten es aber alle Starterinnen und Starter verstanden und versammelten sich entsprechend an der imaginären Startlinie.

Ein heißer Tag zehrt an den Kräften

Die 2,8 Kilometer lange Strecke durch den Mörfelder Wald und das angrenzende Stadion war landschaftlich reizvoll. Der plötzliche Wetterumschwung von ca. 10–12 °C und Regen auf 24 °C und Sonne innerhalb weniger Tage erschwerte die Bedingungen für viele Läufer, mich eingeschlossen allerdings erheblich. Dazu kam, dass es sich um einen Begegnungslauf handelte, sodass es zum Teil sehr eng auf der Strecke war und man hin und wieder aufpassen musste, wenn einige weniger rücksichtsvolle Läufer an einem vorbeiziehen wollten. Meine Stimmung war aufgrund des nicht enden wollenden Kopfschmerzes und Krämpfen während der gesamten 6 Stunden nicht die beste, aber unser Spitzen-Versorger-Team Jörn und Regine sorgten dafür, dass es immer weiterging. Es wurden kalte Brühe und Kaffee organisiert und Jörn hatte den brillanten Tipp parat, Olivenwasser gegen die Krämpfe zu probieren. Ich war zunächst etwas abgeneigt, aber es wirkte tatsächlich. Ein echter Geheimtipp, den ich aus diesem Lauf mitnehmen werde.

Wann ist die letzte Runde?

Ich bin ja noch nicht lange im Ultralauf und habe noch nicht an vielen Rundenläufen teilgenommen. Daher war es für mich völlig neu, abschätzen zu müssen, was meine letzte Runde war. Dies war notwendig, da man auf die letzte Runde einen kleinen, mit Sand gefüllten Ballon mitnehmen musste. Dieser sollte dann an der Position abgelegt werden, an der man sich befand, wenn das Signal zum Wettkampf-Ende ertönte. Da jedoch die auf den Ballon geschriebene Startnummer durch die schwitzigen Hände abgewischt wurde, beschloss ich, mich mit dem Ballon an den Wegesrand zu setzen und auf die Herren, die die Restmeter vermaßen, zu warten. Nach ein paar Minuten kam Sigrid angelaufen und gesellte sich zu mir. Schließlich kam auch Steffen, der ebenfalls so lieb war, mit mir gemeinsam zu warten. Auf unserem gemeinsamen Rückweg zum Stadion hatten wir kurze Plaudereien mit anderen Läufern – “es war zu warm,“ waren sich viele einig.

Ende gut alles gut

Im Stadion angekommen, konnten wir schon die finalen Ergebnisse erfahren und ich freute mich über einen 2. Platz in der AK 35. Dank wohltuender Dusche und der ansteckenden guten Laune der LGM Mitstreiter waren die Strapazen schnell vergessen und sowohl Kopf- als auch Magen beruhigten sich. Alle Mitglieder der LGM haben tolle Ergebnisse erzielt und waren mit ihren Leistungen zufrieden. Am Ende gab es für uns bei den Frauen einen 2. Platz in der AK 35 (Nicole Linke), einen 2. Platz in der AK 55 (Kristin Drechsler) und einen 1. Platz in der AK 80 (Sigrid Eichner).

Erschöpft, aber glücklich machte ich es mir auf der hinteren Bank im Vereinsauto gemütlich und genoss das Geschnatter um mich herum. Jörn beförderte uns sicher und geduldig wieder nach Hause. Für mich war es ein schönes Wochenende, bei dem wieder ein paar LGM Mitglieder kennenlernen durfte und ich freue mich auf viele weitere Meisterschaftsläufe.

Danke an Anja und Matthias für die Organisation der tollen Unterkunft und des gemeinsamen Essens beim Italiener. Und danke an Jörn für die sichere Beförderung im Vereinsauto und für die tolle Betreuung an der Strecke und darüber hinaus.

Hier alle Ergebnisse der LGM in Mörfelden:

Einzelwertung Frauen:
Nicole Linke 60,596 km (2. Platz W35)
Kristin Drechsler 54,106 km (2. Platz W55)
Sigrid Eichner 35,192 km (1. Platz W80)

Einzelwertung Männer:
Mathias de Prest 64,793 km
Steffen Sens 51,967 km
Johannes Drösemeier 45,364 km
Oliver Feyl 43,906 km

Das Frauenteam belegte Platz 6 und das Männerteam Platz 10 in der Gesamtwertung.

Alle Ergebnisse gibt es hier: https://my.raceresult.com/267303/results#0_3AFCAC

Text: Nicole Linke, Fotos: Jörn Künstner, Nicole Linke, Redaktion: Dorothee Serries

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