Ein Klassenausflug der kleineren Art führte uns, Andreas Pfeiffer, Nina Blisse, Harald Reiff, Hendrik
Schlegel, Robert Strecker, Jörn Künstner, Kristin Drechsler, Matthias Pesch, Andreas Rosenbaum (konnte leider verletzungsbedingt nicht starten), Steffen Bruntsch und Heinz Zipprian am 05.10. in das schöne Reit im Winkl.

Verschiedene Streckenlängen standen zur Auswahl und die meisten wählten die Langdistanz von 73
KM mit angeblich 3300 HM (gleichzeitig die Strecke für die DM im Ultratrail), nur Andreas Pfeiffer dachte sich: „Ach, 25 KM reichen auch!“ – zumal er dann schön ausschlafen durfte und nicht wie alle anderen schon um 6:00 Uhr noch im Dunkeln an der Startlinie stehen durfte.

Aber der Reihe nach…

Harald, Nina, Jörn, Hendrik, Andreas und ich reisten schon am Donnerstag an, dem Tag der
Deutschen Einheit. Die Wetterbedingungen der vergangenen Tage waren suboptimal. Es hatte viel
geregnet und die Vorhersage versprach weiteren Regen. Keine gute Voraussetzung für einen Trail in
den Bergen. Aber wir sind ja nicht aus Zucker, sagte schon meine Oma.

Ein erster Erkundungslauf auf dem schönen Kapellenweg folgte nach den vielen Stunden auf der
Autobahn und gab erste Eindrücke von dem, was uns in den Folgetagen erwarten würde.

Am Freitag checkten wir einen Teil der ersten Runde und dabei wurde uns mit Blick auf die CutOff-Zeiten schon etwas mulmig. 3,5 Stunden für 20 KM mit satten Anstiegen (über 1.000 Höhenmeter), zu Beginn im Dunkeln, über Treppen, Baumwurzeln und wilden Singletrails und das alles im sehr feuchten Zustand, ein
Träumchen. Obwohl…, wir erhielten ja verschiedene Voraussagen der bereits vor Ort erfahrenen Mitläufer zur
Streckenführung. Demzufolge sollte uns z.B. kein Matsch auf der Strecke erwarten.., warten wir es
ab!

Freitagnachmittag die übliche Startnummernausgabe und -messe. Die meisten hatten die Startunterlagen bereits per Post erhalten, trotzdem der Weg dorthin natürlich ein Muss.
Im Vorfeld wurden die Läufer über wetterbedingte Streckenänderungen informiert. Leider nicht in
der Reihenfolge, die Sinn machen würde, also angepasste Strecke und dann Infoweitergabe und nicht
anders herum, so dass das Runterladen der Strecke mehrfach erfolgen durfte – sehr nervig. Überhaupt
die Orga, ein eher trauriges Kapitel, die diesem landschaftlich sehr schönen Trail ein wenig die Freude
nahm.

Neben der schon beschriebenen unkoordinierten Streckenänderung, womit sich natürlich auch die
VPs sich an anderen KM Angaben befanden, ohne dass dies korrigiert wurde, gab es an einer Stelle
auch eine gänzlich falsche Streckenführung, so dass unsere LGM-führende Nina Blisse mit 15
anderen Läufern quer durchs Unterholz und damit zwei anderen Frauen den Vortritt lassen musste.
Zudem gab es falsche Angaben zur VP Bestückung, nicht erfolgte Berücksichtigung der
Meisterschaftsregularien und ähnliche peinliche Pannen mehr.. aber wir sind ja Ultras und damit
Herausforderungen gewohnt.

Der Start morgens früh um 6:00 mit Stirnlampen und schnell rein in den Berg, der Blick hinauf immer
höher hinauf….das hat schon was!

10 Minuten vorm Cut Off erreichte ich nach 21 KM den ersten Kontrollpunkt und erfuhr, dass die CutOff-Zeiten aufgrund der schwierigen Umstände um 30 Minuten verlängert sind. Damit wurde es auf den
restlichen 53 Km etwas entspannter, zudem die Strecke deutlich leichter.

Allerdings gab es weitere Herausforderungen wie ein 1 KM langer extrem und ich meine wirklich sehr
matschiger Aufstieg, der mir an der einen oder anderen Stelle fast die Schuhe auszog , erinnerte mich
an den Wattlauf oder auch ein einsetzender Hagelschauer. Auch das ausgerechnet an diesem Tag in
Österreich ein landesweiter Probealarm durchgeführt wurde, der dort auch funktionierte und dies
auch bei allen Handys der Läufer, war eine interessante Erfahrung, es wurde plötzlich sehr laut, da
oben auf dem Berg.

Der absolute Wahnsinn waren jedoch unsere beiden Supporter: Harald Reiff und Steffen Bruntsch
radelten auf Bikes die Berge hoch und runter, okay auf E-Bikes aber trotzdem und waren stets zur
Stelle mit allem was das Läuferherz begehrt, ganz, ganz herzlichen Dank euch beiden!

Von 8 Starter erreichten 7 Finisher die Ziellinie! Leider musste Kristin nach einem Sturz kurzfristig ins
Krankenhaus, war aber schnell wieder draußen und feierte mit uns ausgelassen die Siegerehrung.
Liebe Kristin, sehr beeindruckend, dass du in all dem nicht deine gute Laune verloren, dabei aber
dein Interesse am Traillauf entdeckt hast!

Die Siegerehrung brachte uns einige gute Plätze:


Der 3. Platz für die Seniorenmannschaft währte leider nicht lange. Jörn Künstner: „Die Team-Bronzemedaillen haben wir wieder zurückgegeben. Team LG Ultralauf Senioren 2 ist Zweiter geworden, war aber fälschlicherweise nicht berücksichtigt worden. Das ursprünglich zweitplatzierte Team rückt auf drei und wir auf 4. Leider, aber es wäre nicht verdient gewesen, wenn die anderen schneller waren (übrigens sehr deutlich).“

Die lange Rückfahrt am Sonntag quer durch die Republik verging dank Andreas mitunter äußerst
rasanter Fahrweise und Jörns unerschöpflichen Nahrungsmitteln fast wie im Fluge.
Ein schönes Klassenfahrt-Wochenende und wir freuen uns auf den nächsten LGM-Ausflug, aber es wird wohl kein Mountainman-Lauf mehr!

Alle Ergebnisse unserer DM-Starter*innen:

Nina Blisse – 10:36:51 h (Platz 13 gesamt – Platz 3 in der W 45)
Antje Matthiesen – 11:36:28 h (Platz 28 gesamt – Platz 4 in der W 55)

Hendrik Schlegel – 8:46:41 h (Platz 29 gesamt – Platz 7 in der M 35)
Robert Strecker – 10:13:46 h (Platz 51 gesamt – Platz 8 in der M 45)
Jörn Künstner – 11:22:16 h (Platz 75 gesamt – Platz 13 in der M 50)
Heinz Zipprian – 11:33:31 h (Platz 81 gesamt – Platz 2 in der M 65)
Mathias Pesch – 12:02:59 h (Platz 85 gesamt – Platz 15 in der M55)

Text: Antje Matthiesen
Fotos: Antje Matthiesen, Robert Strecker, Andreas Rosenbaum, Steffen Bruntsch, Jörn Künstner, Harald Reiff

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