Die Veranstalter bezeichnen den Spine, den Nonstop-Ultralangstreckenlauf auf dem Pennine-Way, als den brutalsten Wettlauf in Großbritannien. Unser LG-Mauerweg-Mitglied Michael Frenz war dabei und meisterte die 268 Meilen (431 km) lange Strecke in 161 Stunden und 51 Minuten. Rund 11.000 Höhenmeter in der Summe, das nasskalte Wetter und der starke Wind auf den Höhen machen den Lauf im Januar zu einer ganz besonderen Herausforderung. Selbst die besten Läufer können daran scheitern. „Ein Wanderer macht das im Schnitt in zwanzig Tagen“, erklärte Michael am Telefon. „Bei dem Rennen hat man sieben Tage Zeit. Da ist man ganz schön in Eile“, fügt er hinzu. Von 80 Startern haben nur 30 das Rennen in diesem Jahr beendet. Frenz erlief sich den 22. Platz.

Michael Frenz meisterte den Spine 2014. (Foto: M. Frenz)
Michael Frenz meisterte den Spine 2014. (Foto: M. Frenz)

Auf der Strecke gibt es insgesamt fünf so genannte Checkpoints. An vier Checkpoints wird den Läufern jeweils ein Teller Pasta als Verpflegung geboten. Dort gibt es auch die eigene Tasche mit der Eigenverpflegung und Ausrüstung. Offizielle Wasserstationen gibt es unterwegs keine. Wer nachtanken muss und das Glück hat, einen Pub zu den Öffnungszeiten zu erreichen kann sich dort erfrischen.

Lediglich vier bis fünf Stunden Zeit nehmen sich die Athletinnen und Athleten an den Checkpoints um zu essen und zu schlafen. Aber ab der Hälfte der Strecke bekämen die meisten Läufer maximal halb so viel Schlaf, so Frenz.

„Dieses Jahr haben wir etwas Glück gehabt mit dem Wetter, weil es die letzten drei Tage gnädig mit uns war“, sagt der Dreiundvierzigjährige. Es habe nur geregnet mit ein bisschen Hochnebel aber wenig Wind. Dennoch sei der vierte Tag am härtesten gewesen, als die Strecke hoch in die Berge geführt habe. „Wir hatten Sturm mit ungefähr 70 Meilen die Stunde (ca. 112 km/h). Das fühlte sich so an, dass man sich gegen den Wind anlehnen konnte, ohne umzufallen.“ Das koste enorm Kraft, hinzu komme noch, dass man noch schneller auskühle. In der Nacht sei das Rennen unterbrochen worden, da der Sturm noch weiter zugenommen habe.

Im vergangenen Jahr musste Frenz nach rund 400 Kilometern aufgeben. Dieses Jahr habe ein Amerikaner nach 415 Kilometern abgebrochen. „Das ist richtig bitter“, sagte Frenz. Er sei noch zu einer Schutzhütte gekommen und habe den SOS-Knopf gedrückt. Der Spine sei ein Monster. „Es kann einen auf den letzten Kilometern noch zerfetzen“, erklärte Frenz, noch ganz beeindruckt von dem Erlebnis.

Ebenfalls an den Start gegangen war auch Vereinsmitglied Oliver Franz. Er musste nach rund 30 Stunden aufgeben.

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