Als „genial“ empfand LGM-Läufer René Kloberdanz den Balaton-Szupermarathon über 196 Kilometer an vier Tagen rund um den Plattensee in Ungarn. Am Ende finishte er überglücklich diesen seinen ersten Etappenlauf. Bis dahin schossen ihm viele Gedanken und Fragen schossen durch den Kopf, zum Beispiel diese:

Etappe 1:
„Ich war unglaublich knapp in der Zeit und rechnete immer wieder hoch, wie lange ich noch Zeit habe, wie weit es noch ist. Meine Güte, musste das sein? Warum wurde es so knapp am Ende? Diese Etappe wollte einfach nicht enden. Obwohl ich lief, war ich war stehend k.o. Wie geht es Andrea? Wird sie den Cut-off schaffen? War sie rechtzeitig bei der ersten Zeitnahme durch?“

Etappe 2:
„Die Strategie für heute war, es zum Anfang ruhiger und vor allem gleichmäßiger angehen zu lassen. Gestern 48, heute 53 Kilometer. Seitdem ich laufe, hatte ich noch nie einen solchen Doppeldecker hingelegt. Die ersten paar Kilometer waren etwas beschwerlich, aber der Körper signalisierte mir: Alles in Ordnung! Bis zur ersten Zeitnahme nach 16,1 km verging die Zeit relativ schnell. Gut, wenn man sich unterhalten und es einfach laufen lassen kann. Die 30 Minuten Vorsprung konnten wir bis dahin halten. Von nun an liefen Andrea und ich bis zum VP 9, hin und wieder mal getrennt, jedoch fast immer in Sichtweite oder nur wenige Minuten auseinander. Wenn ich dachte, jetzt bin ich ziemlich weit voraus, hörte ich hinter mir ein “Hallo René”. Häh?“

Etappe 3:
„Als der Wecker gegen 6 Uhr klingelte, war ich schon wieder wach. 7 Uhr Frühstück, 8 Uhr zum Bus und Abfahrt nach Badacsony. Von dort führte die Strecke 43,6 km zurück nach Balatonfüred. Start war für die Frühstarter um 9:50 Uhr. Drei, zwei eins, los. Die Sonne wärmte etwas, aber alles in allem war es sehr kühl.

Gehirn an René: „Na, irgendwas vergessen?” – “Nein.” – “Sicher?” – “Ja.” – “Warum trägst du eine Uhr, wenn du sie nicht benutzt?” – “Orrr.”

In die heutige Strecke wurde der Spuri MaratonFüred integriert. So war auf der Strecke fast immer etwas los.“

Etappe 4:
„Auf den letzten 10 Kilometern kassierten Andrea und ich noch ein paar Läufer und das letzte Stück ist emotional kaum zu beschreiben. Der Wind trug die Stimme des Sprechers kilometerweit in unsere Richtung. Kurz hinter Kilometer 49 bogen wir noch zweimal ab und befanden uns nun auf der Zielgeraden. Der Zielbogen kam näher, die Stimme des Sprechers wurde immer lauter und dann die ersten Jubelschreie von Steffen, Bine und Jörn. Nun konnten wir runterzählen: 10, 9,…, 3, 2, 1 – Zieleinlauf! Um 14:49 Uhr wurden die Uhren gestoppt. In den Armen liegend gratulierten wir uns gegenseitig und realisierten, was wir erreicht hatten.“

Renés Fazit:

„Insgesamt war es für mich ein Lauf gegen die Zeit und gegen mich selbst. Ich bin oft an meine Grenzen gestoßen, konnte aber immer wieder noch mehr aus mir rausholen. Aus mentalen Tiefs konnte ich mich wieder herausziehen und von vielen schönen Momenten zehrte ich manchmal Kilometer.

Weniger auf die Uhr schauen, nach Gefühl laufen oder wie Andrea sagte, nicht künstlich verlangsamen. Wenn es mal einen Abschnitt gut läuft, dann ab dafür.

Vom ersten Tag an habe ich grandios den letzten Platz verteidigt. Die Streckenführung hatte oftmals Straßenquerungen zur Folge, welche durch die Polizei abgesichert wurden. Nicht einen Autofahrer nahm ich trotz der manchmal hunderte Meter langen Rückstaus meckernd wahr.

Der erste ‘Ausflug’ mit Teilnehmern der LG Mauerweg war genial. Fragen wurden immer beantwortet. Tipps und Tricks und Anfeuerungen gab es zu jeder Zeit. Danke auch euch allen. Ihr alle habt meinen ersten Etappenlauf zu etwas Besonderem gemacht. Und was noch erwähnenswert ist, alle Starter der LGM haben alle Etappen erfolgreich beendet.“

Den detaillierten Bericht mit vielen Bildern findet Ihr in Renés Blog.

 

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