Andreas Deák machte beim Marathon in Marienwerder den Selbstversuch: Wie fühlt sich die Galloway-Methode konkret an? Wie ist es, wenn sich Laufen und Gehen abwechseln? Andreas hat seine Erfahrungen aufgeschrieben.

Portraitfoto von Mauerwegläufer Andreas Deák . (Foto: Jörg Levermann)
Mauerwegläufer Andreas Deák hat die Galloway-Methode ausprobiert. (Foto: Jörg Levermann)

Erstmals hörte ich von der Galloway-Methode vor etwa vier Jahren. Galloway bedeutet: Laufen mit geplanten Gehpausen. Das war mir zu dieser Zeit nicht vorstellbar, denn ich hatte schon mit dem Laufenlernen genug zu tun. Da hatte ich kein Interesse, auch noch geplante Gehpausen mit einzubauen. Und außerdem wollte ich wirklich nur laufen, mit Walking hatte ich nichts am Hut.

Bis mich Ronald beim letzten „Langsam laufen mit John“ in diesem Jahr darauf ansprach, ob Galloway nicht eine Möglichkeit für mich wäre, meine Lauf-Ziele leichter und schonender zu erreichen. Eigentlich keine schlechte Idee, so mein erster Gedanke. Denn für mich ist klar, dass ich den 100-Meilen-Lauf in England (Thames Path 100 im Mai) nicht ohne Gehpausen bewältigen kann. Und so wollte ich die Lauf-Methode bei zwei Vorbereitungsläufen ausprobieren, nämlich bei der Balaton-Umrundung und vorher beim Marathon in Marienwerder. Viel Zeit, mich mit der Galloway-Methode theoretisch zu befassen, hatte oder habe ich nicht. Also legte ich mir für Marienwerder meine Intervalle selbst fest: Laufen ca. 1,61 Km (eine Meile), dann eine Gehpause von 30 Sekunden.

Mit dem Gefühl einer gewissen Nervosität stand ich vor der Startlinie, dann der Startschuss… Wie immer: Ich laufe am Anfang zu schnell los, bin halt sehr motiviert. 5:10er-Tempo zu Beginn. Kaum hat der Marathon für mich richtig begonnen, da meldet sich auch schon meine Garmin und erinnert mich an meine erste Gehpause.

Es laufen einige an mir vorbei, was aber egal ist, denn die 30 Sekunden sind schnell vorbei. Das Gute: An denen, die mich eben noch überholt haben, ziehe ich wieder locker vorbei. Es funktioniert! Ich verliere die Angst vor der Gehpause und der Befürchtung, dass ich viel Zeit verliere. Im Gegenteil! Ich freue mich jedes mal auf die Gehpause wie bei einem Ultralauf in der Stadt auf die rote Ampel 🙂

Ich hatte zwar am Ende auch einen kleinen Leistungseinbruch , der war aber auf mein geringes Training und das für mich fehlende Iso-Getränk zu tun. Bei Km 30 war ich knapp unter drei Stunden durch, am Ende stand eine eingeplante 4:35-Endzeit auf der Uhr. Mein Fazit: Geplante Gehpausen sind für mich nicht nur legal, sondern auch erwünscht! Ich bin nach diesem ersten Test der festen Überzeugung, dass ich längere Distanzen ermüdungsfreier zurücklegen kann. Und genau das wird mein Rezept für den 100-Meilen-Lauf von London nach Oxford sein!

2 Kommentare

  1. Durch den Bericht von Andreas bin ich auf die Galloway Methode aufmerksam geworden und dachte mir ok, das probiere ich auch mal.
    Das erste mal bei einem kurzen Trainingslauf und gestern beim Weinstrassenmarathon, tja was soll ich sagen? So schnell war ich seit 5 Jahren nicht mehr unterwegs:-) Am Anfang sicher gewöhnungsbedürftig wenn bei den ersten Gehpausen gefühlt alle an einem vorbeiziehen aber der Körper erholt sich und man kann recht schnell die “ verlorenen“ Meter wieder aufholen.
    Ich werde es bei den nächsten langen Läufen auf alle Fälle wiederholen.
    Andreas dir viel Erfolg in England
    Gerd, Mauerwegbotschafter in Baden:-)

  2. Durch den Facebook Kommentar von Andreas Deak wurde ich auf die Galloway Methode aufmerksam und habe sie gestern auf meiner 18 KM Strecke direkt mal angewendet. 2 KM laufen, ca. 1 Min. gehen. Gesamtpace ca. 6.04 min., das war schneller als sonst…..
    Ich denke, dass ich diese Methode grundsätzlich weiter probieren werde.

    Vielen Dank an Andreas

    LG Peter S.

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