Es ist schon eine ganze Weile her, als die Athletinnen und Athleten auf die mehr als 200 Kilometer langen Strecken der TorTour de Ruhr und des Baltic Run Nonstop gingen. LG-Mauerweg-Mitglied Mike Friedl hat seine Erfahrung vom Scheitern beim Lauf nach Usedom für uns aufgeschrieben.

Trotz einer hervorragenden körperlichen Form und großer Motivation, hat es nicht ausgereicht bis nach Usedom (Ziel 234 km) zu kommen. War es ein Black out? Was war die Ursache, dass mich meine mentalen Stärke bei Kilometer 170 verließ?

Einen Tag später, nach dem ich aus dem Rennen ausgestiegen bin, war ich noch überzeugt und kein bisschen deprimiert, doch nun bin ich doch etwas oder sogar sehr enttäuscht von meinen Vorzeitigen Ausstieg. Denn es waren doch nur noch etwa 60 Kilometer zu laufen.

Beim Eintreffen und später, als ich die die Halle in Egesin bei Streckenkilometer 162 verließ war ich noch in richtiger guter Laune, auch weil ich, mit einer Ausnahme, ohne Komplikation und mit meinem so geliebten Wiegeschritt doch sehr gut durch die Nacht gekommen bin und motiviert genug die vor mir liegend Distanz trotz der Hitze zu meistern.So verfestigten sich nach einigen Kilometern im Laufschritt viele negative Gedanken und der immer größere Schmerz im lädierten linken Knie zu den nachfolgend aufgeführten Gründen der Aufgabe:

  • der verstärkter Schmerz im schon verletzten Knie
  • ab zirka Kilometer 90 keine feste Nahrungszunahme mehr möglich
  • daraus resultierend kraftlos geworden und zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ins Laufen gekommen.
  • durch den Sonnenstich und dem teilweise zusammen gehen während der Nacht, wegen fehlender Lampe, mit Cornelia aus Hamburg (etwa 20 km ) lag ich etwa zwei Stunden über meinem Zeitplan aber immer noch gut im Zeitlimit.
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wahrscheinlich hatte nur noch fünf bis sechs Kilometer in der Stunde geschafft. Daraus resultierte, eine Zielankunft nach 23 Uhr
  • die extreme Hitze, Bedenken (Angst) ob ich erneut einen Sonnenstich wie am Tag zuvor etwa bei Kilometer 60 bekomme
  • Über allem aber stand die Sorge, wie Marion meinen wohl äußeren Zustand einschätzen würde. Dann kam der Griff zum Handy …

Jetzt muss ich das Ganze erstmal für mich verarbeiten, selbstverständlich Marion mit einbeziehen, wie nun gesundheitlich (Knie) und es sportlich vernünftig weiter gehen kann. Dennoch möchte aber gerne die geplanten Läufe, den ThüringenULTRA, die 100 MeilenBerlin und den Spreelauf laufen.

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