Dass Lockdown und Kontaktbeschränkungen keinesfalls Verzicht auf Laufspaß und
Landschaftserkundung bedeuten müssen, haben Dorothee Serries und Steffen Bruntsch in den letzen Monaten bewiesen. Hier ein kleiner Rückblick von Dorothee, auf das gemeinsame Laufprojekt der Berlin-Umrundung zwischen Mai 2020 und März 2021. Durchaus zur Nachahmung empfohlen, dafür hat Dorothee einige Tipps notiert:

„Berlin-Umrundung?
Eine Route um ganz Berlin und das ziemlich weiträumig durch die Mark
Brandenburg. Die einzelnen Stationen sind Berlin-Karow – Strausberg – Erkner – Blankenfelde –
Luckenwalde – Bad Belzig – Brandenburg (Havel) – Nauen – Oranienburg/Germendorf – Berlin-Karow.
Eine Etappe ist zwischen 43 und ca. 52 km lang, also immer einen schönen Tagesausflug wert. Am
Anfang und am Ende jeder Etappe befindet sich ein gut erreichbarer S- oder Regionalbahnhof. Erstmals
erkundet wurden die neun einzelnen Tagesetappen in den Jahren 2013 bis 2017 von einigen
Laufverrückten aus Berlin und Umgebung (s.u.).


Wie sind wir jetzt darauf gekommen?

Zwischen März und Anfang Mai 2020 gab es pandemiebedingt in der Facebookgruppe „Die Berlin-Umrunder“ eine virtuelle Challenge, bei der die TeilnehmerInnen die Distanz der Berlin-Umrundung von ca. 415km zurücklegten (teilweise sogar zwei- bis dreimal) und dabei wöchentlich digital auf dem Track der Originalroute platziert wurden. Zufällig waren Steffen und ich am letzten Tag dieser Challenge gemeinsam laufen und dabei fiel der Satz: „Das müsste man doch mal real machen.“ Wer nun tatsächlich diese Idee hatte, bleibt umstritten. Fakt ist: Drei Wochen später waren wir auf der ersten Etappe unterwegs.


Wie lange die Umrundung dauert?
Dafür hatten wir keinen konkreten Plan, es spielte sich aber so ein, dass wir mit zwei Ausnahmen jeden Monat eine Etappe gelaufen sind – und am Ende einen Doppeldecker an zwei aufeinanderfolgenden Tagen. Vorteile: genügend Zeit für Erholung, zur Vor- und Nachfreude sowie für Lauferlebnisse zu unterschiedlichen Jahreszeiten und Wetterbedingungen (von knapp über 0 bis zu über 35 Grad war alles dabei).

Was man dafür braucht?
Unbedingt den GPS-Track der Strecke (sie folgt nur teilweise bekannten Wanderrouten und führt an einigen Stellen auch mal querfeldein), außerdem mindestens 1,5l Wasser (im Hochsommer das Doppelte) und ein paar Riegel-Kalorien für unterwegs – je nach Etappe gibt es so gut wie keine Möglichkeit zum Einkaufen. Außerdem empfehlenswert bis unerlässlich: eine oder mehrere MitläuferInnen, die 9 x Marathon bis Ultra mit Dir aushalten und sowohl bezüglich des Tempos als auch der Pausengestaltung ähnliche Vorstellungen haben.

Was man bekommt?
Viel Landschaft, Weitblick, neue Horizonte, Dörfer, in denen die Zeit stehen geblieben scheint, Grenzerfahrungen, Suchen und Finden, Zeit zum Reden und Schweigen, schöne Bilder, Zupfkuchen, manchmal auch ein Zielbier… und sogar eine Urkunde von den Organisatoren der ersten Umrundung.

Was sonst noch wichtig ist?
Nehmt Euch Zeit, es gibt so viel Schönes zu entdecken, wenn man nicht ständig auf die Uhr sieht, sondern auch mal auf einen Aussichtsturm steigt oder eine Kirche besichtigt. Und wenn der Zug gerade weg ist – dann ist mehr Zeit für den Kaffee im Ziel.



Euch kribbeln die Füße?
Dann schaut mal in die (offene) Facebookgruppe „Die Berlin-Umrunder“, dort findet Ihr neben noch mehr Details und Fotos auch die Berichte der ersten Umrunder sowie die Kontaktdaten der Moderatoren, die gerne auch die GPX-Tracks zur Verfügung stellen. Allen, die es versuchen, wünschen wir viel Spaß und genauso schöne Momente, wie wir sie hatten!“

Text: Dorothee Serries
Fotos: Steffen Bruntsch, Dorothee Serries

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