Die LGM bei den Deutschen Meisterschaften über 50 km in Duisburg mit dem besten Supporter, den man haben kann – ein Bericht von Sonja Kley

Am vorletzten Wochenende fanden in Duisburg im Rahmen des Regatta-Run 50 die DLV-Meisterschaften über 50 km statt. Steffen und Jörn hatten bereits im Vorfeld die Fäden in der Hand und alles bestens vorbereitet und als dann auch noch feststand, dass Norbert unser Supporter sein wird, haben wir auf Steffens Bitte hin, alles dafür Notwendige eingekauft und unseren Anhänger mit nach Duisburg genommen. Den LGM-Pavillon hatten wir ja schon bei unserem letzten Berlin-Aufenthalt mit nach Bielefeld gebracht.

Trotz einiger Schwierigkeiten der Bahnanreisenden trafen dann alle am Freitagabend in Duisburg ein. Nachdem wir unsere Mitfahrer an der Jugendherberge abgesetzt hatten, sind wir bereits zum Startgelände vorgefahren. Dort wurden wir sehr herzlich von einem der Veranstalter begrüßt. Uns wurden verschiedene Plätze zum Aufbau des Pavillons gezeigt und wir durften dann auch den Anhänger an den von uns ausgesuchten Platz bringen. Der Veranstalter half uns die ganze Zeit und nahm sich anschließend auch die Zeit, uns alles zu zeigen und zu erklären.

Kurze Zeit später kamen dann auch die anderen inzwischen eingetroffenen LGMler dazu und wir konnten den Pavillon schon einmal aufbauen. Überraschend hatte sich auch noch Sonja Schmitt für einen Start im „Offenen Lauf“ entschieden, was uns sehr gefreut hat.

Gemeinsam gingen wir dann zum von Jörn organisierten gemeinsamen Essen zum Italiener direkt bei der Jugendherberge, dem LGM-Hauptquartier. Danach schlenderten wir zu Fuß die 1,5 km zurück zum Veranstaltungsgelände, weil wir ja in unserem Hotel „Bulli“ übernachtet haben. Auch dafür waren in Duisburg die besten Bedingungen geschaffen worden mit nachts offenen Toiletten und Duschen. Und morgens gab es für 5 Euro ein Frühstücksbuffet mit allem, was das Herz begehrt. 

Der Verpflegungsstand war mit allem ausgestattet, was man sich nur vorstellen kann und die Helfer dort lasen einem wirklich jeden Wunsch von den Augen ab. Sie merkten sich auch, welche Getränkewünsche bestanden und feuerten auch einfach jeden an. Auf der Hälfte der Strecke gab es sogar noch einen zweiten Verpflegungsstand zunächst nur mit Wasser, später kamen dann aber auch dort noch Cola und Malzbier dazu.  Und alles gab es auch ganz bis zum Schluss. Auch der Streckensprecher war phantastisch, er nannte fast jeden Läufer und motivierte auch die Zuschauer immer wieder aufs Neue.

Das alles wurde nur noch getoppt von unserem Vereins-Supporter Norbert. Norbert war immer zur Stelle, bereitete die gewünschten Getränke vor, füllte später auch Erdinger Alkoholfrei in die mitgebrachten Weizen-Gläser und hatte das gewünschte Getränk bereits in der Hand, wenn er uns nur vom weiten sah. Er reichte die Schwämme und sorgte somit auch dafür, dass man sich nicht lange aufhalten musste. Außerdem wusste er immer die Positionen der einzelnen Läufer und einzelnen Teams, weil er sich auch noch top vorbereitet hatte. Nebenbei hat er auch noch alle Läufer/innen auf der Strecke fotografiert.

Ich fühlte mich von Anfang an natürlich ziemlich unter Druck gesetzt, da ein Zielschluss von 7 Stunden für mich eine absolute Herausforderung war und mir vorher schon sehr bewusst war, dass das durchaus schief gehen konnte.  Aber sowohl Steffen, Norbert und natürlich Detlef haben so an mich geglaubt und ich wollte auf keinen Fall Kristin und Martina um einen  Treppchenplatz bei den 50+Senioren bringen.

Die ersten 3 Runden liefen sehr gut und mein Optimismus stieg. Aber in der vierten Runde war dann erstmal der Stecker gezogen. Ich versuchte zunächst, mich mit Laufen/Walken über die Strecke zu hangeln bis ich in der 5. Runde dann feststellte, dass ich mit ausschließlich schnellem Walken im 8er Schnitt wesentlich zügiger vorankam. Jetzt hieß es kämpfen und ich dachte ständig daran, dass ich doch alle die, die so an mich glaubten, auf keinen Fall enttäuschen wollte. Fast die ganze Zeit war ich alleine unterwegs, zunächst wurde ich aber auch immer noch wieder überrundet. Und alle unsere LGM-Läufer feuerten mich bei jeder Überrundung an und auch viele andere Läufer/innen motivierten mich immer wieder, vermutlich waren sie von meinem Mut beeindruckt, die Strecke ja weitestgehend dann walkend zurückzulegen.

So sehr ich aber auch kämpfte, die Zeit wurde immer knapper, obwohl meine Runden schneller wurden. Schon lange war ich natürlich die letzte im Feld und erst Norbert und dann auch der Zielsprecher schickten mich in die letzte Runde mit dem Spruch, „du schaffst das“ und ich habe wirklich alles gegeben. Aber 1500 m vorm Ziel erkannte ich, dass es nicht reichen würde. Dann kamen aber noch einmal Norbert und Detlef ins Spiel. Obwohl Detlef dafür seine eigene Siegerehrung in der +50Männer-Mannschaft verpasste, stand er mit Norbert 1000 m vor dem Ziel. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon fast aufgegeben, aber Norbert und Detlef „schoben“ mich über die letzten 1000 m und ich gab wirklich noch einmal alles. Als wir dann zu dritt ins Ziel liefen, wurde uns ein überwältigender Empfang bereitet und obwohl ich die Zielzeit um 3 Minuten überschritten hatte, wurde ich vom Veranstalter noch gewertet, was zur Folge hatte, dass ich auch in der Meisterschaftswertung war. So wurde ich also noch Dritte in meiner Altersklasse, für mich war allerdings viel wichtiger, dass ich die anderen beiden Mädels nicht um ihren verdienten Erfolg gebracht habe.

Ich finde es allerdings sehr traurig, dass in unserem großen Verein so wenig Läuferinnen bereit sind, auch mal fürs Team zu laufen / sich (noch) nicht trauen, so dass hier sehr häufig doch alles an den eher langsamen Läuferinnen hängt.

Es ist wirklich sehr beeindruckend, bei einer Meisterschaft zu starten und wir alle haben dann auch hinterher noch mit dem von uns schon vorsorglich mitgebrachten Sekt angestoßen. Auch ein Teil der Veranstalter gesellte sich noch zu uns.

Durch diese tolle Gemeinschaftsleistung konnte sich unser Verein auf Platz 2 der DUV-Bundesliga vorschieben.

Die Platzierungen der einzelnen Läufer/innen:

Kristin Drechsler 3. W55
Martina Pahmeyer 4. W55
Sonja Kley 3.W65
Fabian Theimert 5. M40
Jörn Künstner 8. M50
Matthias Rottenbach 12. M50
Christian Müller 7. M45
Detlef Kley 8. M60

Mannschaften:

Männer 6. Platz
Frauen 7. Platz

Männer 50+ Platz 3
Frauen 50 + Platz 3

Bericht: Sonja Kley  
Fotos: Norbert M., Lars Koppmann

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