Während die berüchtigte Goldene Himbeere ja nicht so beliebt ist, wollte ich schon lange, lange auch in meine Medaillensammlung mal eine der Gurken vom Spreewaldmarathon aufnehmen, von denen Tom eine ganze Handvoll in Gold-Silber-Bronze im Schlafzimmer hängen hat. Irgendwie passte aber der Termin aber nie – bis 2020, da waren wir für das komplette Wochenende (ab Freitag finden jeden Tag Lauf-, Rad- & Paddelevents statt) angemeldet. Bloß dann, naja, you know…

Gelb-glücklich-grinsend: Vorfreude fünf Minuten vor Start.

Aus persönlichen Gründen ging dieses Jahr aber statt dem kompletten Wochenende (ursprünglich waren wir für den kurzen Nachtlauf am Freitag, den Halbmarathon am Samstag und den Marathon am Sontag angemeldet) nur ein einfacher Start am Sonntag. Um die Laufkilometer trotzdem zu verdoppeln, packten Tom und ich kurz entschlossen unsere Vereinsfreunde Antje Matthiesen und Andreas Pfeiffer mit ins Auto (die sich auch gar nicht wehrten) und gingen gemeinsam vergangenen Sonntag um 10.30h in Burg im Spreewald an den Start. Als Motto für den Tag, dem ich den Titel: „Die Jagd nach der goldenen Gurke“ verpassen wollte, drängte sich, nachdem wir uns vor Ort in unsere Wettkampfklamotten geworfen hatten, alternativ der Titel „Fifty shades of yellow“ auf.

Denn, wie sich spätestens zum Startfoto rausstellte, liefen wir zwar alle in gelb, jedoch in nicht nur unterschiedlichen Shirts (Singlet, Rennshirt, Radweste), sondern auch in unterschiedlichen Gelbtönen (meine neueste Version in BVB-Farben war zwar bekanntlich ein Fehldruck, aber auch die anderen Gelbs glichen sich nicht wie ein Ei(gelb) dem anderen…). However. Die Gelb-Kombi unserer Kleingruppe reichte dafür, von Mitläufern als LGM-Ultraläufer erkannt zu werden („Na Ihr, heute mal nur den Bambinilauf?“).

Die ersten Kilometer durch Burg – Jubel, Trubel, Heiterkeit – und das lange vermisste Wettkampffeeling.

Während unsere beiden Männer sich heuer mit dem Halbmarathon begnügten, hatten Antje und ich uns für den Marathon angemeldet und bildeten auf der Strecke ein dynamisches Damentrio zusammen mit Chrissi (Christiane Radatz), die am Start zu uns stieß (auch wenn die gelben Shirts allgemein zugenommen haben: Mauerwegläufer sind in einem Starterfeld doch noch gut zu erkennen, zumal wenn sie im Rudel auftreten).

Über sieben Brücken musst du gehen? Im Spreewald muss man laufend über deutlich mehr davon.

Zugegeben, die Dynamik unseres Trios kam weitestgehend von Chrissi, die zwischenzeitlich immer Zeit für Extras fand, z.B. Stopps für ein Schlossfoto, für ein Selfie mit jugendlichem Sanitäter und dafür, die Echtheit des Kittelschürzenstoffs bei einem entsprechend gekleideten Läufer zu prüfen („Ist der Stoff echt? Darf ich mal anfassen?!“ – der hatte abends seiner Frau sicher was zu erzählen…🤣) und danach immer wieder zu uns aufsprintete. Antje und ich mussten uns schon etwas mehr mühen und hatten weniger Puste zum Quasseln, dennoch lief es genaugenommen super. Denn abgesehen von den (vielen!) VPs und einer Handvoll Pinkel- und Fallpausen liefen wir grob in 6:00-6:10er Pace durch (brutto war das dann immerhin noch 6:30er-Schnitt) – auch noch nach km 30, als es doch ziemlich anstrengend wurde… Wettkampf ist man ja echt gar nicht mehr gewöhnt ;-)!

Glückliche Gelbe mit goldener Gurke – unser Frauen-Trio nach dem gemeinsamen Zieleinlauf in 4:35 Stunden.

Die Strecke war mega schön (ok, die 5-7km Betonplatten, summiert von zwei Abschnitten, hätte es nicht gebraucht), auch die Männer kamen nach dem Halbmarathon ganz begeistert ins Ziel, das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und alle, wirklich alle unterwegs waren dermaßen mega nett und gut gelaunt, egal ob Mitläufer oder Helfer. Da weiß man, was man vermisst hat… und vielleicht klappt es ja kommendes Jahr mit einem ganzen Gurkenwochenende!

PS: Hier noch ein paar Foto-Impressionen im Galeriemodus (für volle Bildschönheit einfach draufklicken):

Text: Sonja Schmitt
Fotos: Antje Matthiesen, Andreas Pfeiffer, Christiane Radatz, Sonja Schmitt, Tom Schmitt

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