… oder, wie der Lauf gerettet wurde.
Teamwork
… das Gefühl von Zusammengehörigkeit, der gegenseitigen Unterstützung, der daraus resultierenden Verlässlichkeit mit dem Fokus auf Ziele und Erfolge. So kann man kurz und bündig das Wochenende am 25./26.06.2022 beschreiben. Die Generalprobe für den Mauerweglauf 2022 stand auf dem Programm. Und wie immer zu solchen Veranstaltungen bedarf es einer geschickten Organisation unter Mithilfe aller Beteiligten, ja auch der Läufer*innen. Das sollte sich diesmal auf anderer Art bewahrheiten. Aber der Reihe nach.
Tag 1 der Generalprobe 2022
Pünktlich um 9.00 Uhr hatten sich mehr als 25 Läufer*innen am Erika-Heß-Stadion eingefunden. Karl Rohwedder und Heike (Joggerli) Krüger hatten sich als Versorgerteam zusammengefunden, um uns bei schwülen Saunatemperaturen das Läuferleben etwas angenehmer zu machen. Die Kleiderbeutel wurden im Auto platziert, die Startfotos gemacht und danach wurde einträchtig Dorothee Serries zugehört. Als Führungsguide begrüßte sie die TN und erklärte in kurzen Worten den Ablauf. Unterwegs war es u.a. ihre Aufgabe die Pace im ausgeschriebenen Rahmen von 6:45 – 7.00min/km zu gestalten. Ich fungierte als zweiter Guide mit dem Blick nach hinten. Wir wollten keinen verlieren und die Lücke zwischen den langsameren Läufer*innen zur Hauptgruppe nicht zu groß werden zu lassen. So starteten wir zu den ersten ca. 55 km, vom Erika-Hess-Stadion bis zur Falkenseer Chaussee. Die VP’s waren Gold wert. Schon beim ersten hatten wir alle das Gefühl in uns selbst zu zerfließen. Ca. 28 Grad waren angesagt. Die Luftfeuchtigkeit war dazu hoch. Und Regen/Gewitter wurden uns durch den Deutschen Wetterdienst auch noch versprochen. Wasser, Melonen, Gurken und Salz waren natürlich das Highlight. Frühzeitig zog sich das Feld trotz der eingehaltenen Pace auseinander. So stiegen unterwegs einige Läufer*innen aus und gestattetem dem Wettergott den Triumph. Der größere Teil jedoch zog bis zum Schluss durch. Ein läuferisches Highlight war wohl, dass der Eiskeller am Kochen war. Was eine Vorbereitung. Zum Mauerweglauf könnten die Temperaturen ähnlich sein. Also prima, dass wir das schon erlebt haben. Aber der zweite Tag sollte uns ja weiter vorbereiten. Grandios, was Karl und Heike uns unterwegs geboten haben. Ohne Euch wäre dieser Tag gar nicht denkbar gewesen. Im Namen der Läufer*innen vielen Dank dafür, dass ihr auf einen Badesee mit kühlen Drinks verzichtet habt und uns die Möglichkeit gegeben habt unser Tagesziel zu erreichen.
Tag 2 der Generalprobe 2022
6.46 Uhr… die Nachricht schlug ein. Karl Rohwedder meldete sich. Er fällt als Versorger gesundheitsbedingt aus. Was für ein Desaster. Das Auto steht in Altglienicke, die zweite Versorgerin, Tina Reis, war noch nicht erreichbar. Nur gut, dass die Tastaturen in der eigens eingerichteten Whats-App-Gruppe glühten. Was also tun? Kurzfristig absagen, Eigenverpflegung? Alles doof. Also nichts wie hin zum Karl nach Altglienicke. Das liegt ja … ach Du grüne Neun. Ich komme aus Panketal, also einmal durch die Stadt, damit ich danach einmal durch die Stadt fahre (inkl. Tina abholen) um an die Falkenseer Chaussee zum Start zu gelangen. Der Start um 9.00 war ausgeschlossen. Was also machen liebe Dorothee? Sie managte das grandios. Die Läufer*innen trafen vor Ort ein, vernahmen die Kunde und waren schnell bereit alles zu tun, um den Lauf durchführen zu können. Ca. 9.15 Uhr war ich dann endlich im Versorgerauto und düste Richtung Innsbrucker Platz. Tina wartete bereits. Also schnell rein und ab da übernahm sie die Navigation. Zwischenzeitlich hatte Dorothee vermeldet, dass die Läufer*innen ihre Sachen so verteilen konnten, dass sie mit all ihren Sachen bei bereits ca. 29 Grad (!!!) eigenständig starten konnten. Also war der Deal, dass wir uns am 1. VP nach ca. 10 km treffen wollten. Auf der Potsdamer Chaussee, kurz vor dem regulären VP Pagel & Friends, überholten wir endlich den Lauftross. So erarbeiteten wir uns dann einen kleinen Vorlauf, um den 1. VP noch rechtzeitig aufzubauen. Kaum fertig trudelten die ersten Läufer*innen dann auch schon ein. Dankbar verstauten sie nun ihre Sachen, erfrischten sich und nahmen zu sich, was sie benötigten. Klasse zu erfahren, dass Marcel Heinig meinen Part, den des Besenläufers übernommen hat. Klasse. Dorothee führte die Gruppe weiterhin an und hatte bis zum Schluss alles unter bester Kontrolle. So begann der Lauf eigentlich am VP 1.
Da Tag 2 nicht schwül, dafür aber heiß war, war jeder VP einfach nur notwendig. Auch hier war der Bedarf an Wasser und Melonen (gern auch mit Salz) extrem hoch. Da sich alle Läufer/innen an die witterungsbedingten und organisatorischen Bedingungen angepasst haben, sind die weiteren VP’s planmäßig angefahren wurden. Sowohl die Frühstarter, Bettina und Jörg, als auch die langsameren Läufer*innen konnten dadurch verpflegt werden. Alle, die nicht zwingend vorher aussteigen wollten, sind somit super ans Ziel gelangt.
Generalprobe gelungen
In der Summe ein ganz großes Lob an alle Beteiligten. Ohne das Zusammenwirken wäre ein solcher Tag unter diesen Bedingungen nicht durchführbar gewesen. Jede*r einzelne hat hier seinen Beitrag geleistet. Ich empfand es als tolles Beispiel dafür, wie man miteinander umgehen kann, wenn eben unvorhergesehen Sachen passieren. Es gab keine Befindlichkeiten, keine Diskussionen, sondern einfach nur das gemeinsame Ziehen am Läuferstrang. Grandios. Ein herzliches Dankeschön dafür.
An dieser Stelle alles Gute an Karl Rohwedder und eine schnelle Genesung.
Hier geht es zu den Ergebnissen.
Text: Göran Golz
Fotos: Heike Krüger, Göran Golz